Abgeschnitten und Ausgegrenzt

Dichte Wolken ziehen über die East- und West-Khasi-Hills, den Vorläufern des Himalaya-Gebirges im indischen Bundesstaat Meghalaya. Die Baumspitzen der dichten Dschungelwälder versinken in grauem Dunst. Regen fällt in großen Tropfen auf die Dächer der einfachen Häuser. In einigen Stunden werden die wenigen Straßen ausgespült, viele von ihnen nicht mehr befahrbar sein. Den gesamten Juli und August suchen starke Monsunregen die ganze Region heim und schneiden sie vom Rest der Welt ab.

Meghalaya ist Sanskrit und bedeutet „Heimstätte der Wolken“ – ein treffender Name für das Gebiet mit der Größe von Slowenien. Manche nennen es auch scherzhaft das „Schottland des Ostens“ – immerhin zählt die Region zu den regenreichsten der Welt.

Der Regen ist aber nicht die einzige Hürde, die die 3 Millionen Bewohner Meghalayas zu überwinden haben. Der infrastrukturelle Ausbau und die angekündigten Investitionen in Bildung und Entwicklung des Landstriches lassen auf sich warten. Der indische Staat hat Angst vor separatistischen Tendenzen.

Auch der Tourismus bleibt aus. Trotz traumhafter Landschaften, Naturparks, Wasserfällen und über 1000 Tropfsteinhöhlen verirren sich nur vereinzelt Reisende in den Nordosten Indiens.

Zur Existenzsicherung bleibt den Bewohnern nur Ackerbau und Viehzucht – vorwiegend zur Selbstversorgung. Denn wo früher noch reger Handel herrschte, versperrt heute ein Grenzzaun im Süden Richtung Bangladesch wichtige Handelsrouten.

Und hier – inmitten der schwierigen Lage – sitzt die salvatorianische Pfarrgemeinde Laitkynsew mit ihren 36 weit verstreuten Dörfern.

Schule mit Internat

Wenn Father George Noble morgens auf seine Gemeinde blickt, darf er stolz sein. Vergangenes Jahr konnte er nach zwei langen Jahren der Bauzeit die neue Gemeindehalle und die englischsprachige Schule einweihen.

An dem großen Projekt waren auch die Einwohner Laitkynsews beteiligt. Sie halfen mit ihren eigenen Händen, trugen Materialien zusammen, schleppten Steine –  in der Hoffnung, selbst zu schaffen, was der Staat ihnen verweigert: Eine Entwicklung der Region und eine Chance für ihre Kinder.

Dank europäischer Spendengelder steht heute das Gemeindezentrum, die Schule besuchen bereits 33 Kinder. Doch Pater Noble geht mit offenen Augen durch seine Gemeinde. Noch immer können viele Kinder aus den entlegenen Dörfern die neue Schule nicht besuchen.  Die Entfernung ist zu groß, der Weg dahin aber geht über viele Treppen und viele Stunden – erst recht in den regenreichen Sommermonaten. Ein Internat war ihre einzige Hoffnung auf einen anerkannten Schulabschluss.

Pater Noble ruht nicht, er kämpft weiter, reicht Pläne ein. Und hat Erfolg. Seit Februar ist die Divine Savior School um zwei Gebäude erweitert. Schlafräume, Küche, Speisesaal sollen zukünftig zusätzlich 40 Kindern Platz bieten. Die ersten Kinder sind bereits eingezogen.

Unser Projekt in Bildern

DANKE FÜR IHRE UNTERSTÜTZUNG

Viele Förderer und Unterstützer haben uns geholfen, für die Kinder der armen Region einen Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Neben Institutionen waren auch viele Privatpersonen unter den Spendern. Besonders gefreut haben wir uns auch über das Engagement der Kirchengemeinden und Ehrenamtlichen.

Ihnen allen gilt unser Herzliches Vergelt´s Gott

Standort
Laitkynsew, Indien

Schulbildung in Indien

Über 1,2 Mrd. Menschen leben in Indien – mehr als 40 % von ihnen in extremer Armut.
Neben Infrastruktur und Gesundheit ist Bildung das drängendste Problem.
Seit Einführung der Schulpflicht sinkt zwar die Rate der Analphabeten, aber eine weiterführende Schulbildung ist für die armen und benachteiligten Familien des Landes unbezahlbar. Die Schulen sind oft meilenweit entfernt und Internate teuer.

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