10.000 in Notunterkünften

Tondo zählt zu den dicht besiedelsten Orten weltweit. 80.000 Menschen leben dort pro Quadratkilometer unter einfachsten Bedingungen – Hütte an Hütte. Das Hafenviertel gilt zugleich als das am wenigsten entwickelte Gebiet der Philippinen. Als dort am 7. Februar ein Feuer ausbricht, trifft es somit die Ärmsten der Armen. Tausende verlieren bei diesem Brand ihr Zuhause, nicht selten auch ihre Existenzgrundlage. Die rund 2500 obdachlosen Familien sind derzeit in Notunterkünften untergebracht. Dort leben sie auf engstem Raum mit dem Wenigen, das sie vor den Flammen retten konnten.

Die ersten Stunden der Brandkatastrophe

In den ersten Tagen nach dem Brand galt es, die Menschen vor allem mit Medikamenten und Essen zu versorgen. Pater Hubert Kranz, ein Salvatorianer vor Ort, schreibt uns über den ersten Morgen nach dem Brand: „Wir haben sofort eine Autoladung voll Essen gepackt und uns mit einem Kofferraum voll Reis, Öl, Zucker, Nudeln auf den Weg gemacht.“ Auch die MitarbeiterInnen des salvatorianischen Hilfswerkes „Puso-sa-Puso“ sind gleich in das betroffene Gelände aufgebrochen, um vermisste Personen zu suchen und erste Hilfe zu leisten. Erschwert wurde die Suche in den ersten Stunden durch Rauch und umherliegende Trümmer.

Existenzen in Trümmer

Bei diesem ersten Besuch trifft Pater Hubert nur wenige Familien, die in den Ruinen geblieben sind. Unter ihnen sind Menschen, die er von der Pfarrseelsorge kennt oder Familien von SchülerInnen und Ehemaligen des „Puso-sa-Puso“ Bildungsprogrammes, wie die 27 Jahre alte Maria*. Die junge Frau steht mit ihrem Ehemann buchstäblich in den Trümmern ihrer Existenz. Gerade erst hat sie ihren Kiosk eröffnet, sogar einen
Kühlschrank für Getränke gekauft. Ihr Mann hatte ein Motorradtaxi. “Davon wird man nicht reich“, erzählt uns Pater Hubert, „aber man kann davon leben. Jetzt haben Sie nichts mehr.“

Hilfe vor Ort

Das gesamte Viertel besteht nur noch aus Schutt und Asche. Es türmen sich Berge von Brandschutt auf der Straße, der Verkehr ist lahmgelegt. Lange Menschenschlangen stehen an, um sich mit Hilfsgütern zu versorgen. Die Hygiene-Situation ist bedenklich. Noch dazu hat die Regierung am 22. Februar jegliche Hilfe eingestellt und die Betroffenen sich selbst überlassen.

“Wir können nicht allen helfen”, erzählt uns Pater Artur Chrzanowski, Gründer und Leiter von Puso. “Wir konzentrieren uns daher auf die vielen betroffenen Familien unserer SchülerInnen und Mitarbeiter.” Nach der ersten Soforthilfe braucht es nun vor allem Material zum Wiederaufbau, denn die Aufräumarbeiten sind in vollem Gang. Viele der Männer sind mittlerweile zurückgekehrt, um wieder aufzubauen, was ihnen die Flammen geraubt haben.

Die Folgen der Katastrophe

So können Sie helfen

Die Aktion wurde mittlerweile erfolgreich beendet. 100 Familien und rund 500 Menschen haben wieder ein Dach über dem Kopf – dank großzügiger Spenden von Privatpersonen und Institutionen.

Ein herzliches Vergelts Gott.

Standort
Manila, Philippinen

Puso-sa-Puso

Puso-sa-Puso unterstützt seit 2008 mit Bildungsprogrammen Kinder und Jugendliche aus den Slums von Manila. Nähere Informationen finden Sie online

Aktueller Lagebericht
Manila-nach-der-Katastrophe

Nur noch Salvatorianer helfen – Alexander Meisinger zur Situation vor Ort

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