Der Anfang meiner Reise

Gestartet ist meine Reise am Frankfurter Flughafen. Nachdem ich meine Familie und Freunde verabschiedet hatte, ging ich dann los auf meine einjährige Reise. Der Flug von Frankfurt nach Dubai war sehr angenehm und entspannt. In Dubai habe ich dann Alex, Meike und Simone getroffen, die sich wie ich auf eine einjährige Reise begeben und somit mich über das Jahr begleiten. Von Dubai ging es dann weiter nach Manila, in die Hauptstadt der Philippinen, mein Einsatzort. Alles in allem mit Zeitverschiebung bin ich 24 Stunden unterwegs gewesen vom 5. August 10 Uhr in Deutschland bis zum 6. August 10 Uhr auf den Philippinen. Am Flughafen wurden wir von Pater Artur abgeholt. Auf den ersten Blick ein ungewöhnlichen Auftritt für einen Pater: in kurzen Jogginghosen und Flipflops.

Das Erste, was mir in Manila aufgefallen ist, ist der Verkehr. Es gibt kein rechts vor links, wenn die Ampel rot ist, fährt man wenn niemand kommt und durchsetzten kann man sich auch nur, wenn man die Hupe aktiv nutzt. Auch sind hier in Manila zu circa 80% aller Autoscheiben schwarz getönt, auch die Frontscheiben. Nach der Ankunft in unserem Apartment, das jetzt für ein Jahr unser neues Heim ist, haben wir eine kurze Einweisung bekommen und sind dann auch schlafen gegangen, da alle geschafft von der Reise waren.

Da dieses Jahr leider die ehemaligen Freiwilligen schon vor den nächsten Freiwilligen, also uns, abreisen mussten, haben wir das freie Wochenende genutzt, um uns zurecht zu finden. So sind wir in den nächstbesten Supermarkt gegangen, den wir finden konnten, der hieß „Savemore Market“. Dort gab es alles von Elektronik, hin zu Möbeln und Lebensmitteln. Zu diesem Zeitpunkt waren wir ein bisschen überfordert, da wir vieles kaufen mussten für unser Apartment. Das liegt daran, dass ein Umzug statt gefunden hat und wir so die ersten Freiwilligen sind, die in diesem Apartment wohnen werden. So mussten wir Lebensmittel besorgen, Hygienemittel wie Seife und Klopapier, Mülleimer, Müllsäcke, einen Wasserkocher, da es derzeitig kein Gas für unseren Gasherd gab und da man dann auch mal einen Tee, Eier oder Nudeln kochen kann und vieles mehr. Putzzeug haben wir auch gekauft, da uns die „Landlady“, also Haushälterin, gesagt hat, dass ihr nur eine Sache wichtig ist und das wäre, dass wir immer unser Apartment sauber halten sollen. Um uns um unser eigenes Internet zu kümmern und uns SIM-Karten zu kaufen, sind wir in die Robinsons Mall gegangen. Eine der vielen Malls hier auf den Philippinen.

Diese Mall ist riesig, ungefähr gleich groß wie die Frankfurter MyZeil, wenn nicht dann sogar größer. Aber später ließ ich mir sogar sagen, dass es eher eine kleinere Mall auf den Philippinen ist, da es auf den Philippinen einer der größten Malls auf der Welt gibt! Leider konnten wir dort zwar wegen unseres Internets nicht fündig werden. Konnten aber dafür viele verschiedene Essensstände und Shops sehen. Auch haben wir in Cubao den Markt gessehen. Dieser war sehr cool!

Eine Sache, die mir im Gegensatz zu Deutschland aufgefallen ist, ist, dass jeder beim betreten von öffentlichen Plätzen wie der Mall oder später auch der Train Station von Polizisten auf Waffen kontrolliert wird.

Am Montag ist dann Pater Artur vorbeigekommen und hat uns mit zu seinem Konvent genommen. Dort hat er uns seinen Studenten und Lehrern vorgestellt. Die Studenten dort sind aus vielen verschiedenen Ländern wie zum Beispiel aus Vietnam, Thailand oder auch einer Insel in der nähe von Australien. Ich hab es leider nicht so ganz verstanden, wie diese heißen soll. Sie lernen dort Englisch, um nach einem Jahr einen Test zu schreiben und wenn sie diesen bestehen, dürfen sie auf den Philippinen studieren. Die meisten wollen Philosophie studieren. Als ich fragte wie lange sie dann voraussichtlich auf den Philippinen leben werden, antworteten sie so zwischen 8-10 Jahren. Nach der Vorstellungsrunde, dem gemeinsamen Essen und einem kurzen Plaudern mit den Studenten, fuhr uns Pater Artur zum Kindergarten „Kinderwood“. In diesem werden wir zwei Wochen lang lernen, wie wir mit philippinischen Kindern zwischen 2-5 Jahren um zu gehen haben, sagte uns Pater Artur. Denn unsere Aufgabe für das Jahr wird sein, dass wir in den Slums von Manila am Hafen „Parola“ und an den Müllbergen „Payatas“ 2-5 jährige Kinder unterrichten. Nachdem Artur auch uns hier vorgestellt hatte, sagte er uns, wir sollten jetzt selber den Weg nach Hause finden. Am Ende fuhr er uns aber doch an die nächste Train Station. Von dieser war der Weg nicht schwer, da wir nur circa 15 min mit dem Zug zu unserer Station brauchen und von da aus unser Apartment nur 5 min entfernt ist. Ganz drum rum kamen wir natürlich nicht, da wir ab dem nächsten Tag zwei Wochen lang immer um 8 Uhr am Kindergarten „Kinderwood“ sein mussten. So sind wir am nächsten Tag um 6 Uhr aufgestanden und um 7 Uhr aus dem Haus gegangen, da uns gesagt wurde, dass es morgens sehr viel Verkehr gibt. Das hatte ich ja bereits bemerkt. Also nachdem wir den Zug genommen hatten, sollten wir ein „Jeepney“ in Richtung „SSS Villages“, „Paranga“ oder „Calumpang“ nehmen und bei „Provident Villag“ aussteigen. Das war ein Erlebnis! Nämlich ein Jeepney ist ein sehr alt aussehender Jeep, der hinten einen offenen Eingang hat, meist außen sehr schön bemalt und geschmückt.

Wenn man bei einem Jeepney mitfahren möchte, muss man ihn einfach herwinken. Zum aussteigen sagt man „Para po“, so etwas wie „Stopp“, dann hält der Jeepney an und lässt einen raus. Die Jeepneys fahren bestimmte Strecken immer ab, aber haben halt keine Haltestellen. Eine fahr kostet Pauschal immer 7 Peso, also 14 Cent, pro Person. Wenn man aber länger fährt, fragt der Fahrer schon nach mehr. Nachdem wir den Jeepney genommen hatten, haben wir ein Tricycel zum Kindergarten genommen.

Ein Tricycel ist ein Motorrad mit Beifahrersitz, das wie ein Taxi funktioniert, nur für kurze Strecken. Mit ein bisschen quetschen passen auch alle vier in ein Tricycel rein. Eine Fahrt kostet meistens 36 Pesos für vier Personen, also ungefähr 72 Cent.

Im Kindergarten angekommen bemerkten wir, dass dieser heute wegen Überschwemmungen ausfällt. Netterweise hat uns aber Teacher Aby, also die Kindergartenleiterin, zum Essen eingeladen. Das Essen war sehr gut, aber es war ungewohnt, zum Frühstück Reis zu essen. Am nächsten Tag konnten wir uns dann schlussendlich ein Bild davon machen, wie so ein Tag im Kindergarten aussieht. Es wird meist mit Liedern und Tänzen angefangen, die zur Auflockerung und zur Energieentladung dienen, da nämlich danach das Lernen anfängt. Es wird Mathe, Englisch und Filipino unterrichtet. In Mathe wird dann z. B. von eins bis zwanzig auf Englisch gezählt, in Englisch wird z. B. gelernt wann „a“ oder „an“ genommen wird und in Filipino werden unter anderem die Farben auf Philippinisch gelernt. Das ist vergleichbar wie in Deutschland die Grundschule, nur dass es hier Kinder im Alter von 2 bis 5 Jahren sind. Nach dem Kindergarten hat uns Teacher Aby abermals zum Essen eingeladen und die darauf folgenden Tage auch. Also hatte ich immer etwas, worauf ich mich nach der Arbeit freuen konnte. In der zweiten Woche haben wir angefangen, die Landessprache Tagalog zu lernen. Doch davor bekamen wir eine Einführung in die Kultur und die Traditionen der Philippinen gezeigt. Dort wurde z. B. erklärt, dass man zur Begrüßung von älteren Personen ihre Hand zur Stirn nimmt. Damit segnet man sich durch die ältere Person. Auch wurden viele sehenswerte Orte gezeigt oder Traditionelle Feste vorgestellt.

Somit sah der Tagesablauf so aus, dass wir um 6 Uhr aufgestanden sind um um 8 Uhr im Kindergarten zu sein. Um 1 Uhr hatten wir Schluss und sind dann zu Teacher Aby essen gegangen. Nach dem Essen sind wir dann zu Teacher Nica gegenagen, um Tagalog zu lernen.

Jetzt sind wir bereits 3 Wochen im Kindergarten, da es oft Überschwemungen gab und deswegen der Kindergarten ausgefallen ist, haben wir ihn um eine Woche verlängert. Nächste Woche wird es dann ernst und es geht dann in die Slums von Manila. Ich bin gespannt!

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