Am Wochende vom 3. Juni bis 5. Juni 2016 wehte ein “ostafrikanischer Wind” durch das Haus in Nürnberg: 22 junge Menschen, die ab Sommer 2016 einen MaZ-Freiwilligendienst in Tansania, Kenia, Uganda oder der Demokratischen Republik Kongo beginnen möchten, bereiteten sich gemeinsam auf dem Ostafrikaseminar vor. Die jungen Erwachsenen kommen aus ganz Deutschland und werden von unterschiedlichen Ordensgemeinschaften entsendet.
Ländergruppen – Besonderheit des Ostafrikaseminars
Während die anderen Seminare der MaZ-Vorbereitung Themen allgemeiner und nicht auf ein einzelnes Land beschränkt behandeln, geht es im Ostafrikaseminar um eine spezifische Vorbereitung der MaZ auf die Begebenheiten in den einzelnen Einsatzländern. So teilten sich die MaZ in “Ländergruppen” auf, je nach dem, in welchem Land sie ihren Einsatz machen werden. Die Ländergruppen betreuten ehemalige MaZ bzw. Missionare, die jahrelange Erfahrungen in den Ländern vorweisen können und die eine oder andere Anekdote aus ihrer Zeit dort erzählen können. In den Ländergruppen ging es neben der Einführung in Politik, Wirtschaft und Geschichte des jeweiligen Landes auch um wichtige Dinge des Alltags: was sollte unbedingt mitgenommen werden? Welche Kleidung gilt in dem Land als “angemessen”? Wie sieht es eigentlich mit kulturellen Besonderheiten vor Ort aus? Welche Fettnäpfchen gibt es? Die MaZ in Vorbereitung hatten jede Menge Fragen – und bekamen viele Antworten. Dabei betonten die Teamer und Teamerinnen immer wieder, dass nicht nur Ostafrika selbst unglaublich vielfältig ist und man kaum Dinge verallgemeinern kann, sondern auch die einzelnen Länder sich von Region zu Region stark unterscheiden und somit jeder Teamer und jede Teamerin nur seine bzw. ihre eigenen Erfahrungen schildern kann. In Tansania werden beispielsweise 125 verschiedene Sprachen gesprochen! Allein darin besteht schon große Vielfalt …
Von HIV bis Unterricht an Schulen: die Themen waren vielfältig
Es gab aber auch Einheiten, die in der großen Gruppe behandelt wurden – so beispielsweise eine Einheit zu HIV und AIDS. Dieses Krankheitsbild ist im Alltag in Ostafrika viel präsenter als in Deutschland und die MaZ werden mit Sicherheit mit Menschen in Kontakt kommen, die von HIV betroffen sind, direkt oder indirekt. Wir frischten das Grundwissen zu Übertragungswegen wieder auf und beschäftigten uns darüber hinaus damit, warum es in vielen afrikanischen Ländern so viele Menschen mit HIV gibt. Sozio-ökonomische Faktoren spielen dort eine viel größere Rolle als in Deutschland.
In Workshops konnten sich die MaZ auf ihren Arbeitseinsatz noch etwas näher vorbereiten: es gab einen Workshop zum Thema “Unterrichtsmethoden in Ostafrika”, in dem die MaZ lernten, wie man in den Einsatzländern an Schulen beim Unterricht helfen kann und welche Methoden, die sie aus dem Schulunterricht in Deutschland kennen, möglicherweise schwer in Ostafrika umzusetzen sind. Ein anderer Workshop befasste sich mit “Beschäftigungsmöglichkeiten mit Kindern” und probierte mit den MaZ Spiele und Lieder aus, die man leicht und ohne viele Materialien mit Kindern vor Ort spielen bzw. singen kann.
Spiele für Kinder selbst ausprobieren – das macht Spaß!
Am Samstagabend gab es dann eine “Hakuna Matata” Feier mit Musik aus den Einsatzländern, die sich für einige MaZ bis in die frühen Morgenstunden zog.
“Mitbeten” gehört auch dazu: Gottesdienst in St. Kunigund
Am Sonntagmorgen gestalteten die MaZ dann den Gemeindegottesdienst in St. Kunigund mit und bereicherten ihn mit eigens dafür eingeübten Liedern, aus Deutschland und Ostafrika, sowie mit Fürbitten. Zahlreiche Musikinstrumente kamen dabei zum Einsatz, die meisten stammten original aus Ostafrika. So waren Trommeln, verschiedene Rasseln und Gitarren im Einsatz.
Nach dem Gottesdienst gab es noch eine kleine Auswertungsrunde in der die meisten sich einig waren: es tat richtig gut, neue Leute kennen zu lernen, die auch nach Ostafrika gehen werden und endlich einmal etwas direkt von den Einsatzländern zu hören – aus erster Hand sozusagen. Die Gruppe hat sich untereinander vernetzt und die MaZ werden sicher auch im Einsatz in Kontakt bleiben – und sich vielleicht sogar gegenseitig besuchen.