Mit einem Brei zum Trinken bekämpft der Salvatorianer Bruder Emilio Bermejo den Hunger von Kindern in Guatemala. Dort hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie der Gesundheitszustand der Kinder sehr verschlechtert. Mittlerweile ist dort jedes zweite Kind unterernährt. Noch effektiver wäre Emilio mit seiner eigenen Mühle. Diese soll nun saniert werden.
Der Salvatorianer Pater Rodolfo tippt auf seinem Mobiltelefon. Er schreibt einen Notruf an seine Freunde und Familie. Neben ihm sitzt sein Mitbruder Emilio Bermejo, auch er sieht konzentriert auf die Nachrichten in seinem Handy. Es ist ein Tag im April 2020 und Corona hat nun auch Guatemala in all seiner Härte erreicht. In der Küstenregion im Westen wurde Isolation und Quarantäne verordnet. Für viele Menschen hier, die von Landwirtschaft und Handwerk leben, bedeutet dies keine Einnahmen, keinen Lohn. Am Ende des Notrufs werden den beiden Salvatorianern mehr als 65.963 Euro zur Verfügung stehen. Mit ihnen versorgen die zwei Ordensmänner über 5 Monate hinweg mehr als 1.000 Familien mit Mais und Bohnen. Rund 45 katholische Gemeinden der Pfarrei erreichen Emilio und Rodolfo mit ihrem LKW und beenden so den schlimmsten Hunger und die größte Not.
Doch die Hilfe ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Viele der betroffenen Familien kennt Emilio persönlich. Seit 19 Jahren lebt er in der Region und hilft den Menschen. Jetzt in Corona Zeiten aber muss er sehen, wie die arme Bevölkerung besonders leidet – vor allem die Kinder. In der Küstenregion San Pablo ist mittlerweile jedes zweite Kind unterernährt. Emilio regagiert: Mit ATOL, einem Brei aus Mais, Soja, Bohnen und Sesam bekämpft er den Hunger in der Region.
Die Mühlen mahlen weit entfernt
Am 28. Mai erfolgte die erste Verteilung des Maisbreis. Seitdem wird ATOL monatlich an rund 1.500 Familien verteilt. Die Herstellung des Breis erfolgt derzeit in weit entfernten Mühlen, denn die Zutaten müssen zunächst geröstet und gemahlen werden. „Die Kosten für die Maschinen sind relativ hoch, aber die Gesundheit und Energie der Kinder ist es tausendfach wert“, schreibt uns Emilio. Effektiver und deutlich günstiger wäre es jedoch, die eigene Mühle in San Pablo zu nutzen. Doch dort ist der Motor defekt und kostet 6.100 Euro. Diese Mühle gilt es nun wieder zum Laufen zu bringen.
So können Sie helfen
Dank großzügiger Spenden konnte die Mühle In San Pablo mittlerweile repariert werden. Sie können aber weiterhin helfen – die nötigen Zutaten für die Herstellung des Breis und die Transportkosten für die Verteilung müssen kontinuierlich finanziert werden. Ihre Spende hilft im Kampf gegen die Unterernährung.
Salvatorianer in Guatemala
Im Jahr 2000 bat der Bischof der Diözese San Marcos die Salvatorianer um Unterstützugn für die Region im Westen Guatemalas. 10 Dörfer betreuten die Salvatorianer zu Beginn im Hochland an der Grenze zu Mexiko. Mittlerweile ist die Gemeinschaft gewachsen und hat auch an der Küste eine Niederlassung. Gemeinsam mit Schwestern und einer Gruppe Laien kämpfen die Salavtorianer vor allem für eine nachhaltige Veränderung durch Bildung. Sie engagieren sich sowohl in Schulen für die Kinder der Region, wie in Fortbildung für Erwachsene, die in den Gemeinden Aufgaben übernehmen sollen. Daneben leisten sie schnelle Hilfe für die arme Bevölkerung: Mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und Infrastrukturverbesserungen.