Merry Christmas euch allen!
Ja, hier auf den Philippinen geht die Weihnachtszeit los. Seit dem 01. September kann man überall Weihnachtsdeko kaufen und leuchten sehen. Irgendwie bin ich noch nicht so ganz in Weihnachtsstimmung, da wir jeden Tag über 30 Grad haben … komisch… 🙂
Die Weihnachtszeit ist sehr wichtig hier. Es kann sogar sein, dass sie Weihnachten bis ins nächste Jahr März feiern. 🙂
Nun gut, von der Weihnachtszeit zu meiner Arbeit…
Ich habe jetzt schon zwei Wochen in Payatas gearbeitet.
Wie mein erster Eindruck war…
Als Simone und ich mit dem Tricycle dem Ziel immer näher kamen, hatte ich doch ein wenig Angst, weil ich nicht wusste was auf uns zukam… Naja, bevor wir dort ankamen, haben wir uns zuvor mit dem Jeepney verfahren und kamen knappe 3 Stunden später bei unserem Ziel an. War also schon große Nervosität da, da wir schon zu spät waren.
Als wir in dem Tricycle Richtung Payatas Dos. (Unsere Arbeitsstelle) fuhren, rauschten viele Bilder an mir vorbei. Ich sah viele Wellblechhäuser, abgemagerte Hunde und Katzen, die am Straßenrand liefen, aber auch viele Menschen, die am Straßenrand ihrer Arbeit nachgingen. Viele versuchten, an die vorbeifahrenden Autos Essen und Trinken zu verkaufen, andere waren in ihrer “Werkstatt” und sägten und hämmerten dort. Ich sah auch viele Kinder, die an der Straße spielten und offensichtlich eine Menge Spaß hatten …
Wir kamen an… Wir gingen mit Hilfe einer jungen Mutter zu der Station Puso sa puso. Die Station ist eine Art Schule, zu der Kinder und auch Jugendliche kommen, um dort Unterricht zu bekommen. Wir lernten die anderen Teachers kennen und die Sozialarbeiterin Joceline. Joceline ging mit uns durch den Slum und suchte mit uns die Familien, um uns vorzustellen und die Kinder schonmal kennen zu lernen.
Als wir so durch den Slum laufen, muss ich ehrlich gestehen, habe ich mir alles viel, viel schlimmer vorgestellt. Klar, die Häuser in denen sie wohnten, waren meist Rohbauten oder zusammengebastelte Wellblechhäuser und waren keine Luxusgüter, wie wir das teilweise kennen.. Aber für mich machten sie den Eindruck, dass sie mit dem zufrieden sind, was sie haben. Was mich wirklich sehr fasziniert hat ist, dass sie das alles selbst bauen und sie Hand in Hand arbeiten. Sie müssen alle sehr kreativ sein, um das alles herzustellen und zusammen zu bauen. Wie zum Beispiel mit den einfachsten Mitteln einen Tisch herzustellen oder kaputte Stühle zusammen zu tackern, oder dass das Dach hält und so weiter.
Wenn wir durch die kleinen Gassen gingen, kamen uns immer wieder abgemagerte Hunde und Katzen entgegen und neugierige Gesichter schauten aus den Häusern.
Hier in Payatas ist viel Müll. Überall wo man geht und steht kann man Müll sehen und wenn man ein Stück weitergeht, sieht man die Müllberge. Aber schlimm riechen tut es dort nicht. 🙂
So lernten wir also zum ersten Mal unsere Eltern und deren Kinder kennen, die wir später unterrichten werden.
Dadurch, dass alle einen so herzlich anlachten und so fröhlich und freundlich sind, war es für mich auch nicht schlimm, bzw. ich nahm es nicht als schlimm wahr, so wie sie lebten.
Das hat mir selbst auch ein wenig zu denken gegeben.. Eigentlich sind wir so reich mit dem was wir haben, Familie, Wohnung, Geld, Freunde,… aber dennoch sind wir unzufrieden und wollen oftmals immer mehr.
“Wer nicht zufrieden ist mit dem, was er hat, der wäre auch nicht zufrieden mit dem, was er haben möchte.”
(Berthold Auerbach)
Das war es soweit wieder von mir! Ich geh jetzt los und schau mir hier die schöne Weihnachtsbeleuchtung an 😀 Bis bald!