Schule statt Terror

Heute besuchen 9 von 10 Kindern die Schule – so viele wie nie zuvor. Dennoch können laut UNICEF nach wie vor 262 Millionen Kinder weltweit nicht zur Schule gehen. Gründe dafür sind Armut, Kriege oder Naturkatastrophen. Auch in Ndikinimeki, einem Dorf im Zentrum Kamerun, gibt es viele Kinder, aber zu wenige Schulen. Um diesen Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen, baut der Salvatorianer Pater Joseph Kiza nun eine neue Grundschule. Nadine* ist 37 Jahre alt und wurde in Nigeria geboren. Im November letzten Jahres floh die Mutter vor der Gewalt der extremistischen Gruppe „Boko Haram“ mit ihren Kindern zu ihrer Schwester nach Kamerun. Auf der Flucht wurde ihr Mann von der Armee verhaftet.

Von der Flucht vor dem Tod

Nadine erzählt, sie sei einst sehr glücklich gewesen mit ihrem Mann, einem Bauern, und den zwei Kindern. Sie hatten zwar wenig Geld, aber es war dennoch sorgenfrei. Es war ein bescheidenes, aber angenehmes Leben, so Nadine. Alles änderte sich von einem Tag auf den anderen, als eine Extremistengruppe ihr Dorf angriff. Es geschah plötzlich und alles ging schnell, aber Nadine kann sich noch an jenen Tag erinnern, als sei er gestern gewesen. Es war ein sonniger Freitag, als sie plötzlich eine Explosion hört. Menschen rennen und schreien und sie sieht bewaffnete Männer schießen. Überall fallen Menschen zu Boden. Sie sieht Blut, tote Körper – ihre Mutter und ihre Cousine werden getötet. Die Flucht beginnt…

Ein neues Zuhause

Nadine ist heute froh, am Leben zu sein, aber sie hat alles verloren, auch ihren Mann. Nur die Kinder sind ihr geblieben. Sie hatte noch Glück, konnte sie doch zu ihrer Schwester nach Kamerun fliehen. Und dennoch ist der Alltag schwer: Sie muss Geld verdienen, denn auch ihre Schwester hat Kinder und kann nicht für alle sorgen. Die Haushaltskasse ist knapp, aber die Familie muss essen, die Kinder müssen in die Schule. Nadine will nicht hilfsbedürftig sein und sucht den Rat beim Pfarrer der Gemeinde, einem Salvatorianer.

Von neuer Hoffnung

Für den Salvatorianer Pater Joseph Kiza sind die Sorgen, die Nadine mit ihm bei einem persönlichen Gespräch teilt, nicht neu. Die Salvatorianer sind seit 2010 in der Gemeinde Ndikinimeki tätig. Sie kennen die alltäglichen Herausforderungen der Menschen im Ort. In
den letzten Jahren konnten sie bereits so manche Verbesserung für die Dorfgemeinde erwirken. Sie bieten u.a. Unterstützung für benachteiligte Jugendliche, Rehabilitationsprogramme für Drogenabhängige. Sie schufen eine Wasserinfrastruktur für Gemeinden und verbesserten die Ernährungssicherheit durch Beschäftigungsprogramme und eine alternative Geflügelfarm.
Als Nadine von ihren Sorgen erzählt, hat Pater Joseph gute Nachrichten: Erst vor wenigen Tagen erhielt er Besuch von Daniela Coppola und Sara Salutini, den Mitarbeiterinnen in unserem internationalen Projektbüro in Rom. Sie sind vor Ort, um die Salvatorianer bei ihrem
Wirken zu unterstützen. Pater Joseph erzählt Nadine, dass noch im gleichen Jahr eine neue Schule entstehen wird. Auch Nadines Kinder könnten dann endlich den Unterricht besuchen.
Und es gibt eine weitere erfreuliche Nachricht: Die Salvatorianer planen berufliche Fortbildungskurse, um Frauen wie Nadine zu fördern. Mütter, die über wenig Einkommen verfügen, sollen die Möglichkeit haben, ein Zusatzeinkommen zu erwirtschaften. Nadine fällt Pater Joseph vor lauter Freude in die Arme, denn nun hat sie neue Hoffnung – für sich selbst und ihre beiden Kinder.

Zusammenhalt schafft Frieden

Frauen aber sind nicht die einzigen Opfer der Krankheit: Von den 16,7 Millionen Kindern, die durch HIV ihre Eltern verloren haben, leben schätzungsweise mehr als 1 Million in Kenia. Einer von ihnen ist Bernard*. Als ihn die Mitarbeiter von AJAM in Ngong fanden, war er in einer aussichtlosen Situation. 2015 waren seine Eltern verstorben und ließen ihn und seine sechs Geschwister mittellos zurück. Von nun an hatte er die Aufgabe, für seine Geschwister zu sorgen. Durch das Programm für schutzbedürftige Kinder und Waisen fand Bernard* konkrete Hilfe: AJAM förderte seine Ausbildung. So konnte er später einen kleinen Laden eröffnen und seine Geschwister unterstützen, die nach wie vor die Schule besuchen. Mit dem Programm erreicht AJAM jedes Jahr rund 3.700 Kinder, die sich wie Bernard ohne eigenes Verschulden in einer aussichtslosen Lage befinden.

Recht auf Bildung

Wir wollen die Realisierung dieses Bildungsprojektes unterstützen. Obwohl der Bau der Schule finanziell gesichert ist, fehlen noch zusätzliche Mittel für die Einrichtung, etwa für Schulbänke oder Stühle. Auch Leselampen sollen an die Schülerinnen und Schüler ausgegeben werden, die mit Solarenergie funktionieren. So können die Kinder auch dann zuhause lesen und studieren können, wenn es wie so oft keinen Strom gibt.

Unser Projekt in Bildern

So können Sie helfen

 
SOLAR-Leselampe

für Zuhause

€ 26

Gehalt Lehrkraft

für eine Woche

€ 66

Bildung ist der Weg aus Armut, Terror und Gewalt. Wir helfen mit dem Bau einer Schule. Helfen Sie uns mit der Ausstattung für die Klassenräume und für die Schulkinder.



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