Ein Hoffnungsträger in den Elendsvierteln

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Venezuela verfügt zwar über die größten Erdölreserven der Welt, dennoch herrscht dort bittere Armut. Unser Mitbruder Pater Luis Domingo Diaz berichtete im Rahmen einer Pressekonferenz im Mai von Menschen, die sich von Speiseresten im Müll ernähren, Kindern, die ohne Eltern aufwachsen, und einer dramatischen Zunahme der Suizidrate bei Senioren.

Hungersnot führte zu Auswanderungswelle

Es waren Schilderungen, die unter die Haut gingen. Dass in einem Land, das über die größten Erdölreserven der Welt verfügt, derartig großes Elend möglich ist, wirkt aus der Ferne betrachtet unverständlich. Eines der Hauptprobleme von Venezuela ist, dass rund 70 % der Produkte importiert werden müssen. Der Großteil der Bevölkerung kann sich das tägliche Leben inzwischen nicht mehr leisten. Eine der Folgen der Wirtschaftskrise war eine extrem hohe Auswanderungswelle, bei der in den letzten fünf Jahren geschätzte acht Millionen Venezolaner das Land verlassen haben. Zahlreiche Eltern gingen ins Ausland und ließen ihre Kinder traumatisiert bei den Großeltern zurück. Dazu kommen eine anhaltende Hungersnot, schlechte medizinische Verhältnisse, Depressionen, die immer öfter in Suiziden münden, sowie eine extrem hohe Kriminalitätsrate.

Wir bleiben den Menschen in unserem Umfeld verpflichtet

Inmitten dieser hoffnungslosen Lage wirken Pater Luis Domingo Diaz und weitere Salvatorianer als Hoffnungsträger für die vielen Menschen, die in den gefährlichen und dicht besiedelten Gemeinden leben. Das Gesundheitszentrum Padre Jordan in Catia ist ein Beispiel für die Bemühungen, auf das Versagen des öffentlichen Gesundheitssystems zu reagieren und den Bedürftigsten Unterstützung zu bieten. „Mit Hilfe von Spenden aus den Salvatorianer-Büros in aller Welt und internationalen NGOs können dort monatlich rund 2.500 Menschen medizinisch versorgt werden“, unterstrich Pater Diaz die Notwendigkeit dieser Einrichtung. Im Zuge der Pressekonferenz bedankte sich Pater Luis auch für die vergangene Unterstützung aus Österreich und Deutschland:
„Die Spenden aus Österreich wurden primär für die Bildungsworkshops sowie das Inklusions-Programm „TE ACEPTO“ verwendet. In den Workshops arbeiten mittlerweile 50 Lehrkräfte, die rund 600 Kinder und Jugendliche unterrichten. Das Programm TE ACEPTO hat im letzten Jahr rund 100 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistigen und körperlichen Behinderungen gefördert. Die Spenden aus Deutschland wurden von uns primär im „Haus der Heimat“ für vernachlässigte Kinder verwendet“, so Pater Luis.

„Wir können vielleicht nicht die Realität aller Venezolaner ändern, aber wir bleiben den Menschen in unserem Umfeld verpflichtet und unterstützen sie nach Kräften“, versicherte der Salvatorianer am Ende des Gesprächs.

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