"Tut uns leid, es gibt keinen Strom mehr."

Im Schwester Colette Krankenhaus auf den Komoren müssen die Patienten diesen Satz häufig hören. Schuld trägt das staatliche Stromnetz mit seinen ständigen Schwankungen und Ausfällen. Im Gesundheitszentrum kann dies lebensbedrohliche Folgen haben. Wichtige Geräte sind nicht einsatzfähig, Notfälle können nicht ausreichend versorgt, Impfungen und Medikamente nicht gekühlt werden. Mit der neuen Photovoltaikanlage gehören diese Zeiten schon bald der Vergangenheit an.

Ein Bischof setzt auf Solarenergie

Es ist ein großer Container, gefüllt mit 82 Solarpanelen, Batterien und einem Ersatzgenerator, der im Oktober die lange Reise zum Archipel der Komoren antrat. Die verschifften Teile gehören zur neuen Solaranlage für das Sr. Colette Krankenhaus in der Landeshauptstadt Moroni auf der Insel Grande Comore. Das Projekt unter dem Namen „Powerfull Health“ wurde vor zwei Jahren von unserem Bischof Charles Mahuza Yava SDS und den salvatorianischen Gemeinschaften ins Leben gerufen. Ziel ist es, dass wichtige Klinikum vom staatlichen Stromnetz unabhängig zu machen, das nicht nur teuer, sondern auch äußerst unzuverlässig ist. Die Initiative ist ein weiterer Baustein für eine bessere medizinische Versorgung der 773.000 Einwohner, für die sich die Salvatorianer gemeinsam mit lokalen Partnern seit Jahren einsetzen.

Wichtige Anlaufstelle für die Armen

Nachhaltige Hilfe für Mütter und Kinder, kostenlose Hilfe für die Armen. Das Sr. Colette mit seiner stationären Aufnahme, der Apotheke und dem eigenen Labor zählt zu den wichtigsten Krankenhäusern in der Landeshauptstadt.
16.000 Patienten lassen sich dort jährlich behandeln – nicht zuletzt wegen des verhältnismäßig hohen medizinischen Standards, für den die 53 Mitarbeiter sorgen. Das Klinikum ist eine wichtige Anlaufstelle im Kampf gegen Malaria, Tuberkulose und andere häufige Krankheiten. 83% der Säuglinge und Kleinkinder auf den Komoren leiden an Unter- und Mangelernährung. Für Sie bietet das Krankenhaus ein eigenes Behandlungszentrum und leistet zusätzlich mit Aufklärungsarbeit für Schwangere nachhaltige Hilfe. Wer sich die medizinische Versorgung nicht leisten kann, erhält im Sr. Colette kostenlose Beratung und Behandlung. Betroffen sind viele Bewohner Moronis. Nach neuesten Zahlen der Weltbank lebt etwa die Hälfte der Bevölkerung unter der nationalen Armutsgrenze, beinahe jeder Fünfte hat weniger als 2 US-Dollar
für das tägliche Überleben.

Versorgung - auch bei Stromausfall

Wegen Stromausfällen mussten in den letzten Jahren viele der Behandlungen unterbrochen werden. Die medizinischen Geräte litten unter den ständigen Stromschwankungen, mussten häufig repariert oder ersetzt werden. Nicht selten waren dabei auch Menschenleben gefährdet. Zusätzlich frisst die teure Energieversorgung am schmalen Budget des Klinikums. Die Photovoltaikanlange wird hier in Zukunft nicht nur für einen schnellen, reibungslosen Ablauf sorgen und viele Leben retten, sondern auch die Ausgaben des Klinikums senken. Bereits im ersten Jahr werden bis zu 70 % der Stromkosten eingespart, langfristig wird die Klinik ganz vom staatlichen Stromnetz unabhängig werden. Damit kann auch der kostenfreie Service weiter ausgebaut werden.

Grüne Energie als Friedensstifter

Auf den Komoren, einem Land, in dem der sunnitische Islam Staatsreligion ist und mit 99% Anteil die dominante Glaubensgemeinschaft, ist das Energieprojekt ein Zeichen christlicher Barmherzigkeit, das nicht nur Leben rettet, sondern Frieden stiftet und religiöse Grenzen überschreitet – nachhaltig und mit moderner Technik.

Unser Projekt in Bildern

So können Sie helfen

 

Die Gesamtkosten des Projektes sind dank der finanziellen Unterstützung größerer Organisationen, aber auch vieler privater Spender bereits gedeckt. Dafür sagen wir ein herzliches Vergelt´s Gott.

Wir planen und realisieren immer wieder Projekte mit regenerativer Energieversorgung. Grüne Energie ist in unseren Augen Zukunftsmotor. Helfen Sie uns mit einer freien Spende, damit wir ähnliche Initiativen weltweit starten können.

Standort
Moroni, Gran Komoren

Salvatorianer auf den Komoren

Seit 1998 tragen die Salvatorianer die Verantwortung für die Mission auf den Komoren. Diese Inselgruppe im indischen Ozean zwischen Madagaskar und Mosambik hat eine bewegte und blutige Geschichte hinter sich. Als französische Kolonie kämpfte sie jahrzehntelang für ihre Unabhängigkeit. Erst 1975 konnten sich drei der vier Hauptinseln als Union der Komoren zu einem föderalistischen Staat zusammenschließen, die vierte Insel ist ein Übersee-Departement Frankreichs.

Für die Salvatorianer gestaltet sich die seelsorgerische Arbeit in der Union nicht einfach. Der sunnitische Islam ist Staatsreligion und mit rund 99% Bevölkerungsanteil die dominante Glaubensgemeinschaft der drei Hauptinseln. Christliche Verkündigung ist nur über soziale Dienste und Zeugnisse christlicher Nächstenliebe möglich. Als Bischof nimmt diese Aufgabe Charles Mahuza Yava wahr, ein salvatorianischer Mitbruder, der neben seinem Kirchenamt auch Präsident der Caritas Comoren ist, unserem lokalen Partner für das hier vorgestellte Energie-Projekt.

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