Venezuela am Abgrund

Beim Pressegespräch am 7. Oktober in Wien berichtet Pater Luis Domingo, Salvatorianer aus Venezuela, über die katastrophalen humanitären Zustände in seinem Land. Der Ordensmann leitet zwei Kinderheime, drei Schulen und eine Apotheke in der Hauptstadt Caracas. Nach seiner Einschätzung steht Venezuela vor dem Untergang. Die Bevölkerung – allen voran die Kinder- leiden an Hunger, Unternährung und Krankheiten. Die Versorgung mit Strom, Wasser und dringend benötigter Medizin ist praktisch komplett zusammengebrochen.

Besonders die Kinder leiden

Unter den dramatischen humanitären Bedingungen leiden vor allem die Kinder. Zwei von drei Kindern seien unterernährt und litten an Mangelerscheinungen, Konzentrationsschwächen und Krankheiten. Die Salvatorianer bemühen sich , möglichst viele Kinder durch Schulspeisungen mit Nahrung zu versorgen  und ihnen Bildung und ein wenig Ablenkung vom tristen Alltag zu bieten. In der Hauptstadt Caracas leiten die Salvatorianer unter anderem vier Schulen in einem der größten Armenviertel des Landes. Damit die Kinder aber überhaupt fähig sind, etwas zu lernen, müssten sie zuerst mit einem Frühstück versorgt werden, berichtete P. Domingo. Konkret gehe es um rund 1600 Kinder.  Allerdings müssten die Patres sogar die Lehrer unterstützen. Denn mit dem staatlichen Monatslohn könne man gerade noch ein Kilo Fleisch kaufen. Durch unsere Spendenaktion konnte hier bereits im April die Notversorgung vor Ort aufgenommen werden.

Neben dem eigentlichen Schulbetrieb werden die Kinder auch am Nachmittag betreut. Es gibt kulturelle oder sportliche Angebote, damit die Kinder wieder lachen können, wie der Ordensmann sagte: “Die Kinder sind nicht schuld an den Zuständen in Venezuela. Sie haben ein Recht, einfach nur Kinder sein zu können.”

Um die Kinder in Catia zu stärken, entwickelte der Salvatorianer P. Luis Domingo ein Kunst- und Kulturprojekt für Kinder und Jugendliche. “Die Kunst-Workshops helfen den Kindern und Jugendlichen sich geliebt zu fühlen und zu sehen, dass sie einen Raum haben, in dem sie glücklich sind, wo sie frei und spontan trainieren können, und auch wieder lächeln können”, berichtet Pater Luis. ” In diesem Sinne genießen die Workshops diejenigen, die am meisten in Not sind. In unseren Werkstätten sind ausnahmslos alle willkommen.” Die Workshops besuchten bisher rund 500 Kinder und Jugendliche und konnten dort ihre Talente entfalten.

Überleben nur durch Geld aus dem Ausland

Viele Menschen in Venezuela könnten nur mehr deshalb überleben, weil sie von Verwandten aus dem Ausland Geld bekommen. Doch diese Möglichkeit hätten viele andere nicht, so P. Domingo. In den großen Auswanderungswellen der letzten Monate waren es vor allem Erwachsene, die das Land verließen. Viele Kinder und Alte blieben zurück. Die Salvatorianer bemühen sich auch hier, die Not zu lindern. Sie führen etwa ein Altersheim und Heime für Straßen- und Waisenkinder.

Wir helfen – Helfen Sie mit

Nach wie vor sammeln wir Spenden für unsere Projekte in Venezuela. Die Gelder sind nötig, um die Schulspeisung und die Betreuungsangebote der Salvatorianer vor Ort aufrecht erhalten zu können. Auch der Erlös der diesjährigen Kunstauktion in Wien, die diesen Mittwoch, den 9. Oktober 2019, stattfinden wird, kommt den Kindern in Venezuela zu Gute. Die Auktion selbst findet um 19.00 Uhr im Sommerrefektorium des Slavatorianerklosters in Wien statt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Salvatorianer Pater Luis Domingo Diáz, Marisol Carridio und Lukas Korosec beim Pressegpräch in Wien.

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