Starke Mütter, gesunde Kinder
16,5 Millionen unschuldige Kinder haben weltweit durch HIV/Aids ein oder beide Elternteile verloren. Doch auch sie selbst bleiben oft nicht von der Krankheit verschont. 2,7 Millionen Kinder wurden bisher mit der Krankheit geboren. Doch das muss nicht sein: DREAM heißt das Programm mit dem seit einigen Jahren die Epidemie gerade auf dem afrikanischen Kontinent erfolgreich eingedämmt wird. Mit Programmen zur Stärkung von Frauen, mit Therapien, Medikamenten und moderner Labortechnik versorgen DREAM-Krankenstationen Frauen und Kinder im ländlichen Raum. Eine dieser Krankenstationen bauen wir derzeit in Kenia auf – gemeinsam mit der Ordensgemeinschaft Apostel Jesu.
Den Teufelskreis durchbrechen
Die 18-jährige Nala* kam schon mit HIV zur Welt. Heute lebt sie mit ihrer kleinen Tochter Malaika* im Haus der Großmutter. Die kleine Malaika hatte großes Glück. Trotz der Krankheit ihrer Mutter kam das Baby gesund zur Welt. Und das nicht ohne Grund: Nala erhält seit vielen Jahren eine umfangreiche und kostenlose medizinische Betreuung durch das „Mutter-Kind-Programm“ von DREAM – auch während ihrer Schwangerschaft. So konnte die Übertragung des HIV-Virus von der Mutter auf das Kind verhindert werden. Ohne DREAM wäre Malaika heute wohl auch HIV-positiv, wie ihre Mutter Nala.
Malaika ist kein Einzelfall. Durch die Verabreichung der so genannten antiretroviralen Therapie während der Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit konnte DREAM den Prozentsatz der mit HIV geborenen Kinder praktisch eliminieren. Zusätzlich bietet DREAM schwangeren Frauen eine breite Grundversorgung: Sie werden bei Krankheiten behandelt, erhalten Medizin und Nahrungsergänzungsmittel und werden intensiv beraten, etwa bei Fragen zur Hygiene. DREAM erreicht so jährlich bis zu 1.500 Mütter und ihre Kinder.
Hoffnung für Kajiado
DREAM bringen wir nun auch in die Region Kajiado in Kenia. Dort hat die Mehrheit der Bevölkerung keinen Zugang zu einer guten Gesundheitsversorgung. Eine der wenigen verfügbaren Einrichtungen mit qualifiziertem Personal und Ausrüstung ist das “AJAM Gesundheitszentrum” der Ordensgemeinschaft Apostel Jesu, die wir Salvatorianer bereits seit 2009 unterstützen. Diese staatlich anerkannte Krankenstation eignet sich ganz besonders aufgrund ihres ganzheitlichen Ansatzes. Denn neben spiritueller und psychologischer Begleitung und medizinischer Versorgung bekämpft AJAM die Ursachen der Armut durch Jugendbildung und ganz besonders durch die Stärkung von Mädchen und Frauen.
Frauen stärken
Genitalverstümmelungen, frühe Ehen und keine Bildung – in einigen Regionen Kenias ist das die ausweglose Lage vieler Mädchen. Sie werden diskriminiert und häufig auch Opfer von Gewalt. Für sie ist das Risiko einer HIV-Infektion besonders hoch. AJAM hilft betroffenen Frauen sich in Selbsthilfegruppen zu organisieren, bekämpft Genitalverstümmelung, ergreift Bildungsmaßnahmen und ermöglicht Frauen und Mädchen mit Handwerkskursen mehr finanzielle Unabhängigkeit. So lernen sie sich zu erwehren und selbstständig für sich und ihre Kinder zu sorgen.
Waisen unterstützen
Frauen aber sind nicht die einzigen Opfer der Krankheit: Von den 16,7 Millionen Kindern, die durch HIV ihre Eltern verloren haben, leben schätzungsweise mehr als 1 Million in Kenia. Einer von ihnen ist Bernard*. Als ihn die Mitarbeiter von AJAM in Ngong fanden, war er in einer aussichtlosen Situation. 2015 waren seine Eltern verstorben und ließen ihn und seine sechs Geschwister mittellos zurück. Von nun an hatte er die Aufgabe, für seine Geschwister zu sorgen. Durch das Programm für schutzbedürftige Kinder und Waisen fand Bernard* konkrete Hilfe: AJAM förderte seine Ausbildung. So konnte er später einen kleinen Laden eröffnen und seine Geschwister unterstützen, die nach wie vor die Schule besuchen. Mit dem Programm erreicht AJAM jedes Jahr rund 3.700 Kinder, die sich wie Bernard ohne eigenes Verschulden in einer aussichtslosen Lage befinden.
Unser Projekt in Bildern
So können Sie helfen
Mutter-säugling programm
für ein Jahr
€ 30
Hilfe für waisen
für ein Jahr
€ 62
Unterstützen Sie uns beim Aufbau der DREAM Krankenstation in Kenia. Jeder Euro hilft und schafft Zukunft.
DREAM - Der Traum von einem Afrika ohne HIV
Das Programm DREAM (kurz für „Disease Relief through Excellent and Advanced Means“) bekämpft HIV/AIDS, Unterernährung und Armut. DREAM baut auf breit verteilte Gesundheitszentren in Städten sowie im ländlichen Raum, um möglichst allen Menschen den Zugang zum Programm zu ermöglichen. Alle Hilfsleistungen von DREAM sind kostenlos. DREAM bringt dabei die besten diagnostischtherapeutischen Methoden der westlichen Welt in zahlreiche Länder Afrikas. Neben der Bekämpfung von HIV entwickelte DREAM im Laufe der Jahre auch für andere Infektionen und Krankheiten Präventions- und Behandlungsstrategien. Darüber hinaus hat DREAM eine Verringerung der Müttersterblichkeit erreicht. Durch DREAM erhalten alle schwangeren Frauen eine Ernährungsunterstützung. Somit werden Unterernährung und Anämie bekämpft und die Zahl der Frühgeburten sowie das Auftreten von niedrigem Geburtsgewicht reduziert. Das Programm DREAM ist eine Initiative der Gemeinschaft Sant’Egidio, die wir gemeinsam mit der Ordensgemeinschaft Apostel Jesu nun auch in der Region Kajiado in Kenia einführen.